Unterschiede zwischen Hausrat- und Wohngebäudeversicherung

Hausrat- vs. Wohngebäudeversicherung: Die wesentlichen Unterschiede

Ein eigenes Zuhause bedeutet Sicherheit, Geborgenheit und oft auch eine beträchtliche finanzielle Investition. Umso wichtiger ist es, diese Investition und Ihr Hab und Gut angemessen zu schützen. Dabei spielen die Hausrat- und die Wohngebäudeversicherung eine zentrale Rolle. Doch worin genau unterscheiden sich diese beiden Versicherungen? In diesem Artikel erklären wir Ihnen die wichtigsten Unterschiede und helfen Ihnen, den passenden Schutz für Ihr Zuhause zu finden.

Die Grundlagen: Was deckt eine Hausratversicherung ab?

Die Hausratversicherung schützt Ihren gesamten persönlichen Besitz in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus. Alles, was sich innerhalb der vier Wände befindet und nicht fest mit dem Gebäude verbunden ist, fällt unter den Schutz dieser Versicherung. Dazu gehören Möbel, Elektrogeräte, Kleidung, Schmuck und vieles mehr.

Deckungsumfang der Hausratversicherung

Die Hausratversicherung deckt eine Vielzahl von Risiken ab, die Ihren Besitz beschädigen oder zerstören können. Dazu gehören:

  • Feuer: Schäden durch Brand, Blitzschlag, Explosion und Implosion.

  • Leitungswasser: Schäden durch austretendes Leitungswasser, beispielsweise durch geplatzte Rohre.

  • Sturm und Hagel: Schäden durch Unwetter mit einer Windstärke von mindestens acht.

  • Einbruchdiebstahl und Vandalismus: Schäden durch Einbruch sowie Vandalismus nach einem Einbruch.

  • Überspannung: Schäden durch Überspannung, die beispielsweise bei einem Blitzeinschlag entstehen können.

Darüber hinaus bieten viele Versicherer zusätzliche Bausteine an, die den Schutz erweitern. Dazu gehören beispielsweise der Schutz vor Fahrraddiebstahl, Elementarschäden wie Überschwemmung oder

Erdbeben sowie Glasbruch. Diese Zusatzbausteine können je nach Bedarf und Risikosituation individuell gewählt werden.

Versicherungswert und Entschädigung

Der Versicherungswert in der Hausratversicherung richtet sich nach dem Neuwert der versicherten Gegenstände. Das bedeutet, dass im Schadensfall der Wiederbeschaffungspreis für einen gleichwertigen neuen Gegenstand erstattet wird. Es ist wichtig, den Versicherungswert regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um eine Unterversicherung zu vermeiden. Eine Unterversicherung würde im Schadensfall dazu führen, dass die Versicherung nur einen Teil des Schadens übernimmt.

Die Grundlagen: Was deckt eine Wohngebäudeversicherung ab?

Die Wohngebäudeversicherung schützt das Gebäude selbst und alle fest mit dem Gebäude verbundenen Teile. Dies umfasst das eigentliche Wohngebäude, aber auch Nebengebäude wie Garagen, Carports und Schuppen. Ebenso sind feste Bestandteile wie sanitäre Installationen, Heizungsanlagen, fest verlegte Fußböden, Einbauküchen und fest installierte Einbauschränke versichert.

Deckungsumfang der Wohngebäudeversicherung

Die Wohngebäudeversicherung deckt ebenfalls eine Vielzahl von Risiken ab, die das Gebäude beschädigen oder zerstören können. Dazu gehören:

  • Feuer: Schäden durch Brand, Blitzschlag, Explosion und Implosion.

  • Leitungswasser: Schäden durch austretendes Leitungswasser, beispielsweise durch geplatzte Rohre.

  • Sturm und Hagel: Schäden durch Unwetter mit einer Windstärke von mindestens acht.

  • Elementarschäden: Schäden durch Naturereignisse wie Überschwemmungen, Erdbeben, Erdrutsche oder Schneedruck.

Auch hier bieten viele Versicherer zusätzliche Bausteine an, wie zum Beispiel Schutz vor weiteren Elementargefahren oder Absicherung gegen unbenannte Gefahren, die nicht explizit im Standardvertrag erwähnt sind.

Versicherungswert und Entschädigung

Der Versicherungswert in der Wohngebäudeversicherung richtet sich nach dem sogenannten gleitenden Neuwert. Das bedeutet, dass die Versicherungssumme regelmäßig angepasst wird, um den aktuellen Baukostenindex zu berücksichtigen. Dadurch wird sichergestellt, dass das Gebäude im Schadensfall zum heutigen Neubauwert wiederhergestellt wird. Auch hier ist es wichtig, die Versicherungssumme regelmäßig zu überprüfen, um eine Unterversicherung zu vermeiden.

Unterschiede im Detail: Hausrat- vs. Wohngebäudeversicherung

Versicherungsgegenstand

Der größte Unterschied zwischen Hausrat- und Wohngebäudeversicherung liegt im Versicherungsgegenstand:

  • Hausratversicherung: Deckt den gesamten beweglichen Besitz innerhalb des Hauses oder der Wohnung ab.

  • Wohngebäudeversicherung: Deckt das Gebäude selbst sowie alle fest verbundenen Bestandteile ab.

Typische Schadensbeispiele

Um die Unterschiede deutlicher zu machen, schauen wir uns einige typische Schadensbeispiele an:

  • Feuer: Ein Brand zerstört das Dach und Teile der Einrichtung. Die Wohngebäudeversicherung übernimmt die Kosten für die Wiederherstellung des Dachs, die Hausratversicherung die Kosten für die zerstörten Möbel und Elektrogeräte.

  • Leitungswasser: Ein geplatztes Rohr verursacht einen Wasserschaden. Die Wohngebäudeversicherung übernimmt die Kosten für die Reparatur des Rohrbruchs und die Beseitigung der Gebäudeschäden, die Hausratversicherung die Kosten für beschädigte Teppiche, Möbel und persönliche Gegenstände.

  • Einbruch: Ein Einbrecher bricht in die Wohnung ein, beschädigt die Tür und stiehlt Wertsachen. Die Wohngebäudeversicherung übernimmt die Kosten für die Reparatur der Tür, die Hausratversicherung die Kosten für die gestohlenen Wertsachen.

Beitragshöhe und Berechnung

Die Beitragshöhe unterscheidet sich bei beiden Versicherungen erheblich und wird unterschiedlich berechnet:

  • Hausratversicherung: Die Beiträge richten sich nach dem Neuwert des gesamten Hausrats, der Wohnfläche und der gewählten Zusatzbausteine.

  • Wohngebäudeversicherung: Die Beiträge richten sich nach dem gleitenden Neuwert des Gebäudes, der Gebäudeart, der Wohnfläche, dem Baujahr und der gewählten Zusatzbausteine.

Versicherungsnehmer und Pflicht

Während die Hausratversicherung freiwillig ist und jeder Mieter oder Eigentümer selbst entscheiden kann, ob und in welchem Umfang er seinen Hausrat versichert, ist die Wohngebäudeversicherung für Hauseigentümer in vielen Fällen verpflichtend. Besonders, wenn das Gebäude finanziert ist, verlangen Banken eine Wohngebäudeversicherung als Sicherheit.

Fazit: Beide Versicherungen ergänzen sich

Die Hausrat- und die Wohngebäudeversicherung decken unterschiedliche Risiken ab und sind daher beide unverzichtbar für einen umfassenden Schutz Ihres Zuhauses und Ihres Besitzes. Während die Wohngebäudeversicherung das Gebäude selbst und alle fest verbundenen Teile schützt, sorgt die Hausratversicherung dafür, dass Ihr persönlicher Besitz im Schadensfall ersetzt wird.

Um optimal abgesichert zu sein, sollten Sie beide Versicherungen abschließen und regelmäßig überprüfen, ob die Versicherungssummen und der Deckungsumfang noch Ihren aktuellen Bedürfnissen entsprechen. Eine Unterversicherung kann im Schadensfall zu erheblichen finanziellen Belastungen führen.

Bei Versicheck stehen wir Ihnen zur Seite und helfen Ihnen, die passenden Versicherungen für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. Mit unseren Vergleichsrechnern und unserem Expertenwissen können Sie sicher sein, dass Sie den besten Schutz zu fairen Konditionen erhalten. Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung und Kompetenz – für ein sicheres und sorgenfreies Leben in Ihrem Zuhause.

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